(verpd) Einbruchdiebstähle in Eigenheime sind leider eine weit verbreitete Kriminalität in vielen Teilen der Welt. Sie können erhebliche finanzielle Verluste und emotionale Belastungen für die Opfer mit sich bringen.
Gemäß der neuesten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2022) wurden im Jahr 2022 insgesamt knapp 105.500 Diebstähle durch Einbruch in Häuser und Wohnungen bei der Polizei gemeldet, was einer Steigerung von 17,1 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Laut vorliegender Kriminalstatistiken ist die Anzahl der polizeilich erfassten Einbrüche in Häuser und Wohnungen in Deutschland von 2015 bis 2021 im Durchschnitt von 607 auf 247 Fälle pro Tag gesunken. Im Jahr 2022 gab es jedoch wieder einen Anstieg auf durchschnittlich 289 Einbrüche pro Tagoder insgesamt knapp 72.900 vollendete Einbrüche und über 32.600 versuchte Wohnungseinbrüche. Der Anstieg war nicht in allen Bundesländern zu beobachten. Gleichzeitig erreichte die durchschnittliche Schadenssumme pro Einbruch einen neuen Höchststand.
Die meisten Einbrüche finden tagsüber statt, wenn die Bewohner normalerweise nicht zu Hause sind, z. B. während der Arbeitszeit. Im Jahr 2021 waren es nur knapp 62.000 Einbrüche, bei denen die Täter tatsächlich in das Haus oder die Wohnung eindrangen und einen Diebstahl begingen. In weiteren 28.100 Fällen von Haus- und Wohnungseinbrüchen blieben die Täter erfolglos, zum Beispiel weil sie gestört wurden oder an den Sicherheitsvorkehrungen scheiterten.
Am 3. April 2023 zahlte die deutsche Versicherungswirtschaft insgesamt 280 Millionen Euro für Schäden durch Wohnungseinbrüche. Dies entspricht einer Steigerung um etwa 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während die Anzahl der Einbrüche um etwa ein Siebtel stieg, stiegen die versicherten Schäden durch diese Delikte um fast die Hälfte, nämlich um rund 47 Prozent. Dadurch erreichte der Durchschnittsschaden pro Einbruch einen neuen Rekordwert von 3.350 Euro. Zuvor lag dieser Wert seit 2009 nur dreimal über 3.000 Euro, zuletzt vor drei Jahren.
Die pandemiebedingten Effekte der letzten Jahre hatten nur geringfügige Auswirkungen auf die Anzahl der Einbrüche. Während des Lockdowns und der Zeit im Homeoffice war die Zahl der Einbrüche stark gesunken. Das hat sich aber - wie erwartet - nicht fortgesetzt. Obwohl immer noch viele Menschen nach dem Ende der Corona-Maßnahmen von zu Hause aus arbeiten und dadurch das Risiko, entdeckt zu werden, für Einbrecher erhöhen, scheint sich die organisierte Kriminalität darauf eingestellt zu haben.
Nach den veröffentlichten Daten zur Entwicklung der Wohnungseinbrüche auf Länderebene ging die Anzahl der Delikte nur in Thüringen zurück. (Es liegen jedoch noch keine entsprechenden Zahlen der Landeskriminalämter für Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland vor.) Bayern verzeichnete den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, mit über einem Drittel mehr Wohnungseinbrüchen (über 4.500 Delikte). In Berlin stieg die Anzahl der Einbrüche ebenfalls um über ein Drittel (fast 6.900 Fälle), gefolgt von Rheinland-Pfalz mit über 2.500 Taten. Sachsen-Anhalt verzeichnete hingegen eine Steigerungsrate von unter einem Prozent (ca. 1.700 Delikte). Die meisten Wohnungseinbrüche wurden erneut in Nordrhein-Westfalen registriert, wo die Anzahl um mehr als ein Viertel auf rund 23.500 Delikte anstieg. Berlin und Niedersachsen folgten mit einem Anstieg von jeweils einem Viertel auf etwa 6.500 Einbrüche.
Es wird eingeschätzt, dass es Einbrechern in vielen Gebäuden nach wie vor zu leicht fällt, einzusteigen und Wertgegenstände zu entwenden. Da die Bundesregierung in diesem Jahr keine Fördermittel mehr für den Einbruchdiebstahlschutz bereitgestellt hat, wird befürchtet, dass der Einbruchschutz vernachlässigt wird. Dabei könnten viele Einbrüche verhindert werden, wenn die Täter zu lange brauchen, um ins Haus zu gelangen. Leider werden einbruchhemmende Fenster und Türen bei Neubauten in Deutschland nicht standardmäßig eingebaut, unter anderem aufgrund fehlender entsprechender Vorschriften. Gerade diese bekannten typischen Schwachstellen sollten besonders gesichert werden.
Erhöhtes Einbruchsrisiko in Leipzig
Nicht einmal ein Drittel der gemeldeten Einbruchdiebstähle kann von der Polizei aufgeklärt werden. Während die Aufklärungsquote im Jahr 2021 noch bei 31,4 Prozent lag, sank sie im Jahr 2022 auf 28,0 Prozent. Die Polizei gibt Hausbesitzern und Mietern Empfehlungen zum Schutz vor Einbrüchen.
Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes zeigt im Rahmen der Einbruchschutzkampagne K-Einbruch, welche Maßnahmen helfen, um Haus- und Wohnungseinbrüche zu verhindern. In Kooperation von Polizei und Partnern aus der Wirtschaft werden hier Möglichkeiten aufgezeigt, um Einbrechern gar nicht erst die Chance zu geben, in ein Haus einzudringen, und ihnen die Tat nicht zu erleichtern.
Gekippte Fenster und Terrassentüren sowie ein Haustürschlüssel, der unter der Fußmatte oder einem Blumentopf versteckt ist, sind nach Expertenmeinung fast schon eine Einladung für Diebe. Auch eine nur zugezogene Tür stellt kaum ein Hindernis für Einbrecher dar. Selbst wenn man das Haus nur kurz verlässt, sollten daher alle Fenster geschlossen und nicht nur gekippt sein sowie die Haustür abgeschlossen werden.
Garagen oder Gartenhäuser, in denen Steighilfen wie Gartenmöbel oder Mülltonnen gelagert werden, sollten immer gut abgeschlossen sein. Andernfalls erleichtert man es Dieben, auf diese Weise an Fenster oder Balkontüren in höheren Stockwerken zu gelangen. Es wird auch empfohlen, geprüfte einbruchshemmende Türen und Fenster einzubauen sowie Rollläden zu sichern. Diese sind sowohl für Neubauten als auch zur Nachrüstung bestehender Gebäude erhältlich.
Auch das Grundstück selbst kann so gestaltet sein, dass Einbrecher abgeschreckt werden. Hilfreich dabei sind beispielsweise eine Türsprech- und Videoanlage an der Eingangstür sowie beleuchtete Zugangswege. Stellen, die ein erhöhtes Einbruchsrisiko in Leipzig darstellen, sollten immer gut einsehbar bleiben und keine Palisaden, hohen Büsche oder andere Hindernisse aufweisen, die es einem Dieb ermöglichen, unbemerkt ins Haus zu gelangen.
Elektronische Einbruchmeldeanlagen bieten eine sinnvolle Ergänzung zu mechanischen Sicherungen. Sie lösen bei einem Einbruchsversuch sofort Alarm aus und haben oft bereits im Vorfeld eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Täter. Alarmanlagen, Überwachungskameras und andere Sicherheitsvorkehrungen können dazu beitragen, Einbrüche abzuschrecken oder die Täter schneller zu identifizieren.
Interessierte finden weitere Tipps zum Thema Einbruchsschutz in den kostenlosen Broschüren, wie der Ratgeber "Sicher wohnen", die bei der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes heruntergeladen werden können. Eine persönliche Beratung wird auch an örtlichen polizeilichen Beratungsstellen angeboten. Gerne beraten wir Sie zu allen Versicherungen rund um den Schutz Ihres Hauses oder Wohnung in Leipzig.