(verpd) Der Wohnungs- und Immobilienmarkt in den Metropolen zeigt derzeit deutliche Extreme in Bezug auf die Preise. Während Wohneigentum in diesen Städten für die meisten Menschen unbezahlbar ist, können auch Bestandsobjekte im Speckgürtel Leipzig Halle oder auf dem Land finanzielle Herausforderungen mit sich bringen. Eine umfassende Analyse der Angebotspreise bietet Einblicke in die erheblichen Preisunterschiede.
Die Bandbreite der Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche für ein Haus zum Kauf variiert derzeit erheblich. Diese Spanne erstreckt sich von weniger als 1.000 Euro in Görlitz bis zu über 9.000 Euro in München für Bestandsobjekte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Kauf gebrauchter Immobilien auch Risiken mit sich bringen kann. Zusätzliche Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen können schnell in den sechsstelligen Bereich steigen, wie Analysen verdeutlichen.
Im vergangenen Jahr lebten weniger als 47 Prozent der Bevölkerung in selbstbesessenen Wohnungen oder Häusern, während über 53 Prozent in gemieteten Immobilien wohnten. Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Eigenheimquote in absehbarer Zeit signifikant ändern wird, da hohe Baukosten und steigende Zinsen den Erwerb von Wohneigentum erheblich erschweren. Auch wenn die Zeiten des rapiden Preisanstiegs vorerst vorbei zu sein scheinen, bleiben die Immobilienpreise in begehrten Metropolen und Regionen hoch.
Eine Analyse der Immowelt GmbH, Betreiber des Immobilien-Webportals Immowelt.de, verdeutlicht diese Situation. Die Experten haben die aktuellen Angebotspreise von Bestandsobjekten in allen kreisfreien Städten und Landkreisen Deutschlands analysiert. Dabei wurden insbesondere die Preise für Einfamilienhäuser betrachtet, die zwischen 1945 und 1970 erbaut wurden, über rund 600 Quadratmeter Grundstücksfläche und fünf Zimmer verfügen.
Die Untersuchung der durchschnittlichen Angebotspreise zeigt erhebliche Preisunterschiede zwischen Stadt und Land sowie zwischen Ost und West. Ein exemplarisches Beispiel hierfür ist München, wo der Quadratmeter im Durchschnitt satte 9.610 Euro kostet. Im Gegensatz dazu werden in Görlitz Bestandsobjekte teilweise für weniger als 1.000 Euro pro Quadratmeter angeboten.
Felix Kusch, Geschäftsführer von Immowelt, kommentiert die Ergebnisse: "Der Traum vom Eigenheim ist innerhalb der begehrten Metropolen kaum noch erschwinglich. Doch abseits der Großstädte finden Käufer nach wie vor bezahlbare Einfamilienhäuser." In kleineren kreisfreien Städten besteht für Normalverdiener nach wie vor die Möglichkeit, ein Haus zu erwerben.
Bei der Kalkulation sollten potenzielle Käufer jedoch die notwendigen Investitionen für die energetische Sanierung ihrer Bestandsimmobilien berücksichtigen. Eine kürzlich durchgeführte Analyse des Wohnatlas der Postbank, einer Niederlassung der Deutschen Bank AG, zeigt auf, wie die Energieeffizienzklassen den Kaufpreis von Immobilien beeinflussen können.
Laut Immowelt zahlen Käufer in Oberbayern am meisten für ihr Traumhaus, wobei acht der zehn teuersten Orte im Südosten Deutschlands liegen. München führt die Rangliste an, gefolgt vom unmittelbaren Umland der Landeshauptstadt, wo ein Bestandsobjekt im Durchschnitt 8.708 Euro pro Quadratmeter kostet. Nach Oberbayern ist Stuttgart die teuerste Stadt, wo der Quadratmeter im Durchschnitt 6.504 Euro beträgt.
Der Kaufpreis für Einfamilienhäuser wurde für insgesamt 22 Landkreise untersucht und analysiert.
Landkreis ... Preise für Einfamilienhäuser pro Quadratmeter in Euro
Ahrweiler ... 2.327
Augsburg ... 4.031
Bad Tölz/Wolfratshausen ... 6.577
Bautzen ... 1.339
Cuxhaven ... 1.836
Darmstadt-Dieburg ... 3.548
Erzgebirgskreis ... 1.179
Görlitz ... 989
Greiz ... 1.190
Gütersloh ... 2.710
Heinsberg ... 2.163
Holzminden ... 972
Kelheim ... 3.058
Main-Taunus-Kreis ... 4.927
Mecklenburgische Seenplatte ... 1.559
Mansfeld-Südharz ... 955
München ... 8.708
Nürnberger Land ... 3.340
Oder-Spree ... 2.325
Saarlouis ... 1.818
Starnberg ... 8.283
Weilheim-Schongau ... 4.910
Für die Berechnung der Kaufpreise wurden Daten von auf Immowelt.de inserierten Angeboten in insgesamt 401 Landkreisen und kreisfreien Städten verwendet. Diese Daten stammen aus dem Standpunkt des Monats September 2023 und wurden als Quelle von Immowelt herangezogen.
Frankfurt am Main liegt knapp unter der 6.000-Euro-Marke, wobei ein gebrauchtes Einfamilienhaus im Mittel 5.995 Euro pro Quadratmeter kostet. Hamburg (5.505 Euro) und Berlin (5.058 Euro) bieten etwas günstigere Preise pro Quadratmeter. Doch auch in den Speckgürteln und anderen Großstädten können Immobilien teuer sein. Potsdam ist teurer als Berlin, und auch in Regensburg, Ingolstadt, Erlangen, Freiburg und Heidelberg sowie in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden liegen die Quadratmeterpreise über 5.000 Euro.
Günstige Häuser und Eigenheime im Leipzig, Mansfeld und Görlitz
Die günstigsten Eigenheime sind im Osten Deutschlands zu finden, wobei sieben der zehn preiswertesten Kreise dort liegen. Zum Beispiel kostet der Quadratmeter im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt nur 955 Euro, der niedrigste Wert der Analyse. In Görlitz (989 Euro) liegen die Preise ebenfalls unter 1.000 Euro pro Quadratmeter.
Unabhängig von der Lage sollten Käufer berücksichtigen, dass der Kauf eines Bestandshauses auf dem Land häufig zusätzliche Kosten mit sich bringt, da die Bausubstanz in der Regel schlechter ist als bei städtischen Häusern. Diese Ausgaben können sich schnell auf sechsstelligen Beträge summieren, insbesondere wenn es um eine bessere Dämmung oder den Austausch einer alten Ölheizung geht.
Zusätzlich zu den ländlichen Regionen sollten sich auch Käufer in städtischen Gebieten auf zusätzliche Kosten für die energetische Sanierung von Immobilien vorbereiten.
Es sei auch darauf hingewiesen, dass eine Lebensversicherung eine Finanzierungsoption für den Kauf eines Hauses sein kann. Dabei werden auch Zinsbindungen von 20 oder sogar 30 Jahren angeboten, was eine langfristige Kostenkalkulation ermöglicht. Als Alternative zur Restschuldversicherung, die von vielen Banken angeboten wird, kann auch eine herkömmliche Risiko-Lebensversicherung abgeschlossen werden, um den (Ehe-)Partner und die Kinder finanziell im Falle des eigenen Todes abzusichern.
Eine Risiko-Lebensversicherung mit einer ausreichend hohen, konstanten Versicherungssumme stellt sicher, dass im Todesfall des Kreditnehmers auch nach der Tilgung des Restkredits ausreichend Geld für eine angemessene finanzielle Absicherung der Familie zur Verfügung steht. Wenn bereits eine Risiko- oder Kapitallebensversicherung mit einer Todesfallsumme vorhanden ist, die der Kreditsumme entspricht, kann diese unter Umständen ebenfalls als Sicherheit verwendet werden.
Viele Lebensversicherungen bieten auch die Möglichkeit, eine Rentenzahlung im Falle einer Berufsunfähigkeit mitzuversichern, um das Risiko zu mindern, dass die Kreditraten aufgrund finanzieller Schwierigkeiten infolge einer Berufsunfähigkeit nicht mehr gezahlt werden können.